Holzfußboden – Holz zählt zu den beliebtesten Werkstoffen, den wir seit Generationen zum Einrichten von Wohnungen und Häusern einsetzen. Seine natürliche Schönheit und die Farbvariation, die von Baum zu Baum eine eigene Struktur aufweist, stellen sicher, dass jeder Fußboden aus Holz ein Unikat bleibt.
Holzfußböden haben einen bleibenden Wert. Sie sind dauerhaft und haltbar, was sich in vielen historischen Gebäuden heute noch bewundern lässt. Die Haltbarkeit bezieht sich nicht nur auf Parkett oder Holzdielen aus Eiche, die als Holzart traditionell als Bodenbelag eingesetzt wird. Auch Nadelholzdielen aus Ficht oder Tanne werden heute noch regelmäßig in Häusern zum Beispiel aus der Gründerzeit restauriert und erfreuen nach Jahrzehnten die Bewohner.
Holzfußboden – gewachsene Natur in unterschiedlichen Holzarten
Unterschiedliche Holzarten geben viel Spielraum zur individuellen Gestaltung einer modernen Lebens- und Wohnkultur. Mit einem Holzfußboden können Sie Akzente setzen oder auch dezent Möbel und Einrichtungsgegenstände aus unterschiedlichen Holzarten betonen.
Neben einer Vielzahl von Holzfarben und Sortierungsmerkmalen können Fußböden aus Holz zusätzlich noch durch bestimmte Oberflächenbehandlungen verändert werden. Dazu zählt zum Beispiel die Verwendung von farbigen Holzölen, wie dem Weißöl. Durch Räuchern oder Dämpfen, zwei weitere Behandlungsarten bekommen Hölzer einen dunklen Farbton.
Holzart – Charakter und Farbigkeit eines Holzfußbodens
Passend zu Ihrem Wohnstil haben Sie bei der Holzart die Wahl zwischen hellen Hölzern wie dem astfreien Ahorn, der Fichte und zum Teil auch der Esche ohne dunklen Kern. Wenn Sie rötliche Hölzer bevorzugen, dann können Sie zwischen Buche (Rotbuche), Kirsche, Erle und einer angeräucherten Eiche wählen.
Holzarten, aus den Fußböden in warmen Farbtönen gefertigt werden, die nicht ins rötliche gehen, liefert die Eiche, die Robinie, die Esche mit Kern. Holzböden aus Lärche und Kiefer sind lebendiger. Zu den dunklen Hölzern gehört der Nussbaum, die geräucherten und gedämpften Holzsorten Eiche und Buche.
Die Tropenhölzer, die Sie auch als Holzfußböden vor allem in Form von Fertigparkett in Holzhandlungen und Baumärkten finden, empfehlen wir nicht. Bambus, Merbau, Mahagoni, Bilinga, Doussi, Jatoba, Wenige und Teak sind alle samt wunderschön. Die Palette und damit die Auswahl von heimischen Holzsorten ist groß und die forstwirtschaftlichen Regeln zum Einschlagen sind gesichert.
Der Raubbau in Tropischen Regenwälder hält trotzt Zertifizierungen und Zusicherungen ungebremst an. Bei der Kaufentscheidung sollten Sie dies bedenken. Mit Ihrem Geld haben Sie großen Einfluss und können etwas dafür oder dagegen tun.
Holzhärte bei Holzböden – Vergleich durch Festigkeitsprüfung nach Brinell
Bei den Holzarten wird zunächst zwischen Laubholz und Nadelholz unterschieden. Daraus ist eine Ableitung zum Hartholz und Weichholz möglich, weil unsere heimischen Laubhölzer grundsätzlich härter sind als die Nadelhölzer. Die Druckfestigkeit einer Holzart wird als Holzhärte bezeichnet.
Gemessen wird sich meist nach Brinell, einem schwedischen Wissenschaftler. Die Brinellhärte wird durch das Eindrücken einer im Durchmesser 10mm großen Stahlkugel mit definierter Kraft ins Holz gemessen. Aus der mittleren Eindrucksfläche wird der Wert in N/mm² ermittelt. Je höher der gemessene Wert, desto härter die Holzart. Mit 48 N/mm² liefert die Robinie das härteste heimische Holz.
So weist die Birke als „weiches“ Laubholz mit einer Brinellhärte von 23 N/mm² einen höheren Wert aus, als die Douglasie mit einer Brinellhärte von 20 N/mm² als „hartes“ Nadelholz. Doch was sagt das schon über den Kratzer aus, der von einem Stein unter dem Schuh im Holzboden entstehen kann? Nichts!
Der Kratzer wird auch in Hartholzböden und auch in anderen Bodenbelägen sein. Aus dem Grund können wir Ihnen auch einen Holzfußboden aus Fichte (Brinellhärte: 12 N/mm²) empfehlen, weil Fichtedielen seit Jahrzehnten in vielen Altbauwohnungen genutzt und geschätzt werden.
Varianten beim Holzfußboden – für alle Bedürfnisse eine passende Lösung
Damit niemand auf einen Holzfußboden in seinen vier Wänden verzichten muss, gibt es praktisch für alle Anforderungen eine Lösung. Historisch betrachtet gehören Holzdielen zu den ältesten Fußböden aus Holz. Im zeitlichen Ablauf folgt die Entwicklung von Parkett, das auch aus massivem Holz gefertigt wird und ursprünglich auf Blindböden genagelt wurde.
Parkettstäbe sind gegenüber Holzdielen schmaler und kürzer. Es gibt keine definierte Größe, die festlegt, wo genau der Übergang von Parkett zu Massivholzdielen stattfindet. Das kleinteiligere Parkett wirkt vielleicht etwas eleganter. Dafür verleiht ein Boden, der mit >Holzdielen< verlegt ist, den Räumen eine Großzügigkeit.
Verlegemuster – Kleine Parkettstäbe ermöglichen eine Vielfalt bei der optischen Gestaltung. Verschiedene Parkettmuster wie zum Beispiel der Englische Verband, das Fischgrat- oder das Würfelmuster gibt es bei breiten und langen Dielenböden nicht.
Für die Montage in Eigenleistung sind besonders das Fertigparkett und die Landhausdiele geeignet. Beide Varianten sind mehrschichtig aufgebaut und verfügen in der Regel über ein Klick-System, das die schwimmenden Verlegung möglich macht.
Weitere Infos zu den einzelnen Holzfußbodenarten finden Sie unter:
Entwicklungsgeschichte – von der Handfertigung bis zur industriell gefertigten Holzböden
Bäume sind rund, aus dem Grund wurden in vergangenen Jahrhunderten Spundbretter in verschiedenen Breiten als Holzboden verlegt. Von oben nach unten wurden bis zur Mitte des Stammes die Bretter breiter und nach unten wieder schmalerer.
Die Oberseite wurde von Hand gehobelt und an den Seiten wurden die Baumkanten gerade gesägt, was im Fachjargon „besäumt“ heißt. Weil Bäume unten breiter als oben sind, waren manchmal auch die verlegten Holzbretter konisch. Für die Befestigung wurden Nägel verwendet, die von oben sichtbar durch den Holzboden in darunter befindliche Balken getrieben wurden.
Breite Fugen waren und sind eine Charaktereigenschaft von alten Holzböden. Obwohl beim Einbau die Dielen eng an einander gelegt wurden, entstand durch Nachtrocknung im Raum ein Schwund, der zur Fugenbildung führt. Je breiter die aus abgelagertem Holz gefertigten und verlegten Bretter in einem Raum eingebaut wurden, desto breiter waren auch die Fugen.
Schmale Holzbretter schwinden prozentual im gleichen Ausmaß wie breite Holzdielen. Die Fuge fällt dabei nur nicht so stark auf, weil sie proportional zum Holzstab klein ist. Aus dem Grund ist das Fugenbild alter Parkettböden nicht so stark auffällig, wie das von breiten Holzdielen bei alten Böden.
Holz hat ein hygroskopisches Verhalten und „arbeitet immer“. Beim Trocken im Raum verliert das Holz aus den Zellen „gebundenes“ Wasser. Dieser Volumenverlust führt zum Schwinden. Umgekehrt ist Holz auch in der Lage Wasser aus der Raumluft aufzunehmen. Dabei wird das Holz durch Quellen breiter. Ein Prozess von dem Sie dauerhaft profitieren, weil die Raumluftfeuchtigkeit in Räumen mit einem Holzboden durch den Ausgleich stabiler bleibt.
Technische Trocknung und schädlingsfrei durch hohe Temperatur
Holzböden heute – Bevor aus einem Holzbrett eine breite Diele oder ein schmaler Parkettstab wird, steht das Holz heutzutage mehrere Tage bis Wochen in großen Trockenkammern. Bei Temperaturen um ca. 60°C werden dabei alle Holzschädlinge umweltfreundlich bekämpft.
In der Trockenkammer wird das Holz entsprechend seiner Holzart schneller bzw. langsamer bis auf eine Holzfeuchte von ca. 8-12% (10% +/-2%) getrocknet. Das entspricht einer Raumluftfeuchtigkeit von ca. 50-60%. Wird dieser Wert über das Jahr hinweg konstant in Räumen gehalten, dann wird ein Holzfußboden nur eine sehr geringe Fugenbildung entwickeln.
Untergrund für Fußböden aus Holz im Neubau
Neubau – Beim Neubau können Sie für den Fußboden aus Holz bereits in der Planung alle Varianten der Verlegung berücksichtigen. Die häufigste Art bei Selbstverlegern ist die „Schwimmende Verlegung“.
Sie findet vorwiegend auf einem Zementestrich ohne oder mit Warmwasser Fußbodenheizung statt, wobei zwischen dem Holzboden und dem harten >Estrich< eine Trittschallentkopplung aus Pappe, Holzweichfaser etc. gelegt wird. >Fertigparkett< und mehrschichtige >Landhausdielen< sind bei Montagen in Eigenleistung die Favoriten.
Holzböden – Kleben oder schwimmend Verlegen?
Sind Parkettleger oder professionelle Bodenleger mit der Verlegung beauftragt, dann wird in der Regel der Fußboden aus Holz vollflächig mit Parkettkleber (ca. 1 Kg/m²) am Untergrund geklebt. Der Grund dafür sind Haftungsansprüche und Garantieversprechen, für die Handwerker nach VOB 2 Jahre und nach BGB 5 Jahre gewährleisten müssen.
Was einmal hält, das überdauert in der Regel auch die Gewährleistungszeit. Leider sind Handwerker durch die Ausführung mit Kleber gesetzlich nicht verpflichtet, Auskunft zu erteilen, welchen Einfluss ein Parkettkleber (bestehend aus Kunstharzen, Weichmachern, Lösungsmitteln etc.) in Kombination mit synthetischen Grundierungen dauerhaft auf die Raumluftqualität hat.
Bei der luftdichten Bauweise im Neubau können synthetische Ausgasungen und deren Wechselwirkungen mit anderen Baustoffen gesundheitsschädlich sein. Die Aussage: „vor 20 Jahren waren die Chemikalien im Kleber viel schlimmer“ ist alt und unpräzise. Sie wurde auch schon vor 20 Jahren geäußert.
Baubiologisch einwandfreie Kleber gibt es leider nicht! Wir empfehlen von daher bei Massivholzdielen die schwimmende Verlegung im Spansystem mit Klammern oder mit Bügeln. Bei Fertigparkett und Landhausdielen ist die Montage im Klick-System eine gute Alternative.
Neubau ohne Estrich – Einen Holzfußboden können Sie im Neubau auch ohne Estrich und einer darunterliegenden Polystyrol-Dämmplatte verlegen. Die einfachste Varianten dafür ist der Fußbodenaufbau aus einer Kreuzlattung.
Dabei wird auf dem Rohbeton zunächst eine Feuchtigkeitssperre ausgelegt, worauf Hanffaserstreifen zur Entkopplung ausgelegt werden. Auf die Hanfstreichen folgen zwei Holzlager, mit deren Querschnitten die fertige Aufbauhöhe bestimmt wird. Der Hohlraum wird mit Zellulose-Dämmung verfüllt und schon kann durch verdeckte Verschraubung mit der Verlegung von mindestens 20mm starken >Holzdielen< begonnen werden.
Eine Trocknungszeit von mind. 4-5 Wochen, wie sie beim Einsatz von Nassestrich nötig ist, müssen Sie beim Aufbau mit Lagerholz nicht einhalten. Weil in die Konstruktion kein Wasser eingebracht wird, muss es auch nicht austrocknen.
Für eine schwimmende Verlegung eines dünnen Fertigparketts wird auf die Kreuzlattung eine lastverteilende Schicht zum Beispiel aus OSB-Verlegeplatten eingebaut. Alternativ kann der Aufbau auch mit belastbaren Trockenschüttungen und einem Trockenestreich erfolgen.
Untergrund für einen Holzfußboden im Altbau
In Altbauwohnungen sind sehr unterschiedliche Untergründe vorhanden, auf den bereits Bodenbeläge verlegt sind. Die Höhenunterschiede im Übergangsbereich zum Flur, zu anderen Räumen, zum Eingangsbereich und an Treppen sind oft darauf abgestimmt.
Durch die Verlegung eines neuen Holzfußbodens soll es möglichst keinen Höhenversatz als „Stolperfalle“ geben. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, muss in der Regel die komplette Nutzfläche neu ausgelegt werden oder alte Beläge müssen zurückgebaut werden, um in der Höhe den nötigen Raum zu schaffen.
Bei sehr alten Wohnungen, bei den im Bereich der Türen bisher eine Schwelle eingebaut ist, wird in der Regel ein neuer Boden über den alten Fußboden gelegt, so dass nur das Türblatt gekürzt werden muss. Alte Teppichböden und PVC-Beläge sollten jedoch generell vor der Verlegung neuer Fußböden ausgebaut und entsorgt werden.
Im Menü >Untergrund< finden Sie weitere Maßnahmen beschreiben, wie ein Untergrundaufbau für die Verlegung von Holzböden vorbereitet werden sollte.
Angebot und Fragen zu einem Holzfußboden
Bei Interesse an einem neuen Holzfußboden würden wir uns sehr freuen, wenn Sie diesen bei uns kaufen würden ?
Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung und besuchen Sie nach Möglichkeit unsere Ausstellungsräume im >Öko Bau-Zentrum in Kassel, Caldern bei Marburg oder in Gießen< Sie sind herzlich eingeladen!
Gerne können Sie uns auch eine Nachricht über das Kontaktformular, per Mail oder hier im Kommentarfeld zuschicken.
Hallo,
Wir überlegen nachträglich auf Stäbchenparkett eine Fußbodenheizung Thermisto natura wood(?) nachzurüsten und mit echtholzdielen zu belegen (verschraubt). Das Parkett würden wir als Unterbau verwenden. Wäre das so möglich oder machen wir einen Denkfehler?
Herzliche Grüße
Elena Susewind
Hallo Frau Susewind,
Ihre Nachricht hat uns erreicht – vielen Dank!
Aus meiner Sicht können Sie bedenkenlos auf das Stäbchenparkett die NaturaWood-Fußbodenheizung verlegen und darauf die Dielen verlegen und in die Lagerhölzer schrauben.
Wie groß ist Ihre Fläche?
Welche Holzart ist für Sie interessant?
Gerne können Sie uns in einem unserer Ausstellungsräume aufsuchen und auch das Material können wir Ihnen anbieten 😊
Mit Bitte um Rückmeldung.
Schöne Grüße, Daniel Döbel
Guten Tag,
wir möchten gerne in das Badezimmer unseres alten Bauernhauses, das wir gerade sanieren, einen Holzfußboden verlegen. Im Erdgeschoss haben wir einen Lehmboden. Welchen Fußbodenaufbau würden Sie uns empfehlen? Uns ist wichtig, dass wir nur natürliche Materialien verwenden, daher haben wir uns zum Beispiel auch für Lehmputz und Wandheizung entschieden.
Beste Grüße, M. Sch.
Hallo Frau Scharf,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Bevor ich Ihnen eine genaue Empfehlung für den Aufbau geben, müsste ich zunächst wissen, wie hoch Platz dafür ist?
Können Sie mir bitte vom Istzustand ein Bild zusenden?
Mit Bitte um Rückmeldung
Schöne Grüße, Daniel Döbel
Wir hätten sehr gerne einen Holzfußboden in unserem Neubau. Holz sieht einfach schön aus. Momentan sind Holzdielen unsere Vorliebe. Danke für diesen Artikel, er war sehr hilfreich und hat mich viel über die Optionen informiert.
Hallo Herr Bachmann,
vielen Dank für Ihre positive Rückmeldung.
Mit Massivholzdielen als Bodenbelag im Neubau liegen Sie voll im Trend 🙂
Lassen Sie bei der Verlegung synthetische Kleber und Lacke weg, denn dies kann für die Raumluft während der Nutzungsphase nachteilig sein.
Mögliche Varianten sind >Lagerholzkonstruktionen<, in die der Boden sicher, dauerhaft und stabil verschraubt wird.
Für die Oberflächenbehandlung empfehle ich Ihnen ein Naturharzöl oder ein Hartwachsöl.
Beste Grüße, Daniel Döbel