Klammerverlegung von Holzdielen – schwimmende Verlegung, Holzfußböden ohne Kleber

Klammerverlegung von Eichenholzdielen schwimmend auf Estrich

Klammerverlegung von Massivholzdielen

Klammerverlegung – Fußböden aus Holz können in einer Wohnung auf unterschiedliche Art und Weise verlegt werden. Traditionell wurden Holzböden in Form von Bodendielen auf einem Untergrund aus Holzbalken von oben sichtbar genagelt, was in älteren Häusern noch heute zu sehen ist.

Parkettstäbe sind gegenüber von breiten und langen Holzdielen schmaler und kürzer. Aus dem Grund wurden sie nicht von oben sichtbar, sondern schräg durch die Feder mittels dünnerer Nägel ins Lagerholz genagelt.

Altholzdielen am Untergrund sichtbar genagelt

Altholzdielen – sichtbar von oben genagelt

Im Laufe der Zeit hat sich die Bauweise unserer Häuser in vielen Fällen geändert. Im Fußbodenbereich sind Holzbalkendecken den Kappen- und Betondecken gewichen. Den Untergrund für einen Holzboden bilden heute oft Zement- oder Anhydritestriche, auf die der Fußbodenleger in der Regel den Fußboden mit Parkettklebern vollflächig verklebt.

Wenn Sie Wert auf gute Raumluft legen, dann ist das Verkleben mit Synthetischen Klebern, zu dem im Vorfeld auch „vergütete“ Spachtelmassen und eine Grundierung auf Kunstharzbasis gehört, zu hinterfragen. Eine gute Alternative zum Kleben von Massivholzböden bietet die schwimmende Klammerverlegung.

Schwimmende Verlegung – Klammerverlegung von Massivholzdielen frei von synthetischer Chemie

Estrich - Untergrund auf dem Holzdielen geklebt wurden

Massivholzdielen vollflächig mit synthetischem Kleber auf Estrich geklebt

Die Raumluft ist ein wichtiges Gut. Raumluftanalysen aus Neubauten attestieren regelmäßig, dass aufgrund der luftdichten und energiesparenden Bauweise Schadstoffe aus Baumaterialien die Raumluft belasten. Gesundheitliche Probleme wie allergische Reaktionen, wovon insbesondere Kinder und ältere Menschen betroffen sind, können die Folge sein.

Zum Verkleben von Holzdielen und Parkett auf Naß- und auch auf Trockenstrichen hat der Fußbodenleger einen Materialverbrauch beim Kleber von über 1 Kg pro m² Bodenfläche. Zusammen mit Grundierungen und Ausgleichsmassen Was sich abhängig von der Bodenfläche enorm summiert und Einfluss auf Ihre Raumluft nimmt.

„Holz arbeitet immer“

aufgequollen - Holzdielen nach einem Wasserschaden

„Holzböden arbeiten immer“ – besonders extrem nach einem Wasserschaden

Quellen und Schwinden ist eine natürliche von gewachsenem Holz auf Änderungen der Raumluftfeuchtigkeit. Umgangssprachlich sagt man: „Holz arbeitet immer“. Dieser Prozess beschreibt Schub- und Zugkräfte, die dauerhaft vom Kleber abgefedert werden müssen. Damit der Holzbelag am Untergrund trotzdem kleben bleibt, sind Parkettkleber entsprechend mit Chemikalien ausgestattet.

Die Aussage vieler Parkett- und Bodenleger, dass Asbest, polycyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und Pentachlorphenol (PCB), die als Chemikalien früher in Parkettklebern eingesetzt wurden und heute nicht mehr verwendet werden, gibt keine Auskunft zum Inhalt in heutigen Gebinden. Was tatsächlich in den Klebstoffbehältern heute enthalten ist, verraten uns die Hersteller nicht, weil es sich um Betriebsgeheimnisse handelt.

Klammerboden - Schwimmende Verlegung von Holzdielen

Klammerboden – Schwimmende Verlegung von Holzdielen im Spannsystem

Bei der schwimmenden Klammerverlegung werden Massiv-Holzdielen ohne synthetische Grundierung und ohne Kleber auf einem >Estrich< verlegt. Diese Montageart ist auf verlegereifem Untergrund bewährt.

Die Funktion der Klammern / Bügel liegt in der Übernahme des Zusammenhalts der einzelnen Dielen zur Einheit und der Regulierung des Ausgleichs beim Quellen und Schwinden, wenn sich die Raumluftfeuchtigkeit ändert. Im Idealfall sollte die Luftfeuchtigkeit im Bereich um 50% liegen.

Holzdielen – schwimmende Verlegung mit Klammern im Spannsystem

Untergrund - alter PVC im Altbau muss für Holzdielen ausgebaut werden

Demontage eines PVC-Bodens im Altbau

In DIN 18365 für Bodenbelagsarbeiten und DIN 18356 für Parkettarbeiten sind Prüfpflichten des Handwerks festgelegt. Daraus resultiert, dass ein fester und dauertrockener Unterboden als Grundvoraussetzung für eine fachmännische und erfolgreiche Verlegung von Holzdielen gegeben sein muss. Sind diese Anforderungen erfüllt und auch die Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 nicht überschritten, dann steht einer Klammerverlegung von Holzdielen nichts mehr im Weg. Bei der Renovierung sollten alte Teppiche und PVC-Beläge wie im Bild zu sehen ist, entfernt und entsorgt werden.

Massivholzdielen aus Vollholz

Eiche geölt – Massivholzdielen aus Vollholz

Klammerdielen – Montage im Spannsystem

Technisch getrocknete Massivholzdielen in 20 bzw. 15mm Stärke – das sind Vollholzdielen und keine 3-schichtigen Landhausdielen – werden bei der Montage auf eine Trittschallunterlage gelegt. Bei Bedarf können zur bessren Wärmedämmung und Trittschalldämmung zusätzlich auch druckfeste Holzfaserdämmplatten oder Rollenkork untergelegt werden, was im Einzelfall jedoch mit uns abzustimmen ist.

Holzboden - Klammerverlegung von Massivholzdielen

Klammerverlegung von Massivholzdielen im Spannsystem

Bei der Klammerverlegung im Spannsystem wird der Massivholz-Dielenboden zwischen Wandflächen mittels Federstahlbügel eingespannt. Zwischen der Wand und den Dielen gibt es einen definierten Abstand, in den die Klammern eingepasst werden. Die Klammern werden nur auf der langen Dielenseite benötigt, da hier das Quellen und Schwinden 10-fach höher ausfällt, wie an den kurzen „Stirnseiten“ s. Abbildung.

Klammerboden – Variante der schwimmenden Verlegung von Holzdielen mit Bügeln

Eine Alternative zum Spannsystem mit Federstahlklammern, die aus dem Wandbereich den Holzboden in Spannung halten, gibt es auch eine Variante mit Klammerbügeln. Beim Klammerboden werden einzelne Klammerbügel aus Edelstahl in einer speziellen Nut unterhalb jeder einzelnen Diele eingespannt und beim Verlegen zu einer zusammenhängenden Holzbodenfläche gefügt.

Klammerverlegung von Holzdielen mit Metallbügel

Klammerboden – Schwimmende Verlegung von Holzdielen

Jeder Bügel weist etwas „Luft“ auf, was für den Feuchtigkeitsausgleich beim Quellen und Schwinden erforderlich ist. Auch die Verlegeart mit Klammern erfordert nur eine geringe Aufbauhöhe und bedarf keiner synthetischen Parkettkleber zur vollflächigen Verklebung. Im Gegensatz zum Spannsystem gibt es beim Klammerboden ringsum nur „Luft“ ohne Spannfedern zur Wand. Diese wird im Wandbereich von der Sockelleiste, im Türbereich durch Übergangsschienen und angrenzend an zum Beispiel eine Treppe mit einem Abschlussprofil abgedeckt.

Angebot – Schwimmende Verlegung von Holzdielen im Spannsystem oder Klammern

Wenn Sie Interesse an einem neuen Fußboden aus Holzdielen haben, dann sind wir gerne Ihr Ansprechpartner. Bei Fragen zur Montage mittels Spannfedern und Klammern können Sie uns gerne eine Mail schreiben oder uns unter unseren Rufnummern kontaktieren.

Besuchen Sie die Ausstellungsräume vom >Öko Bau-Zentrum in Kassel, Caldern bei Marburg oder in Gießen<.

Über Ihre Anfrage würden wir uns sehr freuen 🙂

Hier die Kontaktdaten:

öko-bau-zentrum

9 Antworten

  1. Wurster Heiko sagt:

    Guten Tag,
    Ich habe einen Raum mit 4,6mx6,9m Estrichboden auf den ein Holzboden verlegt werden soll. Allerdings kann ich auf Grund des Übergangs in den Flur keine große Unterkonstruktion machen, deshalb dachte ich an schwimmende Verlegung. Oder wie hoch müssten die Latten für eine Unterkonstruktion mindestens sein?
    Funktioniert ihr Spannklammern-System auch mit Rauspunddielen? Und was kosten die Spannklammern?

    • Sehr geehrter Herr Wurster,
      vielen Dank für Ihre Nachricht und für Ihr Interesse am Spannsystem zur schwimmenden Verlegung von Holzdielen.
      Die Verlegung im Klammersystem wird mit Rauspundbrettern nicht funktionieren, da sie in der Regel nicht so trocken sind wie Massiv-Holzdielen, die technisch auf 10% +/-2% getrocknet werden.
      Wenn Sie den Untergrundaufbau mit einer Lattenkonstruktion hinbekommen, dann ist es besser.
      Als Lagerholz können Sie zum Beispiel auch 19,50mm/ 22,50mm starken Rauspund verwenden, dann ist die Gesamtaufbauhöhe mit Dielen bei 40-45mm.
      Wenn Sie im Altbau den Fußboden über dem Kellergeschoss einbauen wollen, dann vergessen Sie nicht eine PE-Folie zum Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit!
      Schöne Grüße, Daniel Döbel

  2. Jürgen Schöll sagt:

    Hallo Herr Döbel,
    Die Höhe soll um die Unterkonstruktion verringert werden. Und die Dielen mit einem Klammersystem verlegt werden. Können Sie mir ein Angebot für die Klammern unterbreiten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Jürgen Schöll

  3. Jürgen Schöll sagt:

    Hallo,
    in meinem Wohnzimmer 4,80×5,70 m sind 2 cm starke Eichendielen auf einer Unterkonstruktion verschraubt. Dadurch ist ein Höhenunterschied von 4,5 cm zum Esszimmer vorhanden. Die Dielen, Breite 13 cm haben auf der Unterseite zwei Nuten eine Nut ca. 2mm Breite die andere 3 mm. Die Tiefe der Nuten sind jeweils 6 mm. Sind zwei Dielen zusammengestellt beträgt der Abstand ca. 13,4 mm. Ist es möglich diese Dielen mit Klammern zu verbinden. Dadurch könnte ich auf die Unterkonstruktion verzichten.
    Mit freundlichen Grüßen

    Jürgen Schöll

    • Hallo Herr Schöll,
      vielen Dank für Ihre Nachricht.
      Wenn ich Sie richtig verstehe, dann sind die Dielen bereits mittels Schrauben verlegt und Sie wollen diese noch einmal aufnehmen, den Höhenausgleich vornehmen und dann mittels Spannfedern schwimmend verlegen?
      Sollen die 45mm zusätzlich aufgebracht werden oder soll die Höhe um 45mm verringert werden? Grundsätzlich sollte beides möglich sein ?
      Mit Bitte um Rückmeldung
      Schöne Grüße, Daniel Döbel

      • Jürgen Schöll sagt:

        Hallo Herr Döbel,
        Ja ich möchte die Unterlattung herausnehmen und die Holzdielen mit Klammern schwimmend verlegen. Die Holzdielen würde ich an der Stirnseite verleimen. Wieviel Klammern sind da nötig.
        Mit freundlichen Grüßen
        Jürgen Schöll

  4. Jens-Peter Finck sagt:

    Hallo,,
    haben Sie Klammern für die schwimmende erlegung von Holzdielen? Und sind diese für jede Diele geeignet?
    Vielen Dank, für eine Beantwortung meiner Frage
    JP Finck

    • Hallo Herr Finck,
      vielen Dank für Ihre Nachricht und für Ihr Interesse am Spannsystem für Holzdielen mit Klammern.
      Die Holzstärke solle mindestens 15mm stark sein. Besser sind 20mm starke Massiv-Holzdielen und es sollte sich um ein hartes Holz wie Eiche, Esche und Buche handeln. Gute Erfahrungen haben wir mit dem Klammersystem allerdings auch mit franz. Pinie, die ein Nadelholz ist, gemacht
      Welche Art von Holzdielen wollen Sie mit den Federstahlbügeln verspannen?
      Und wie groß sind die Räume?
      Haben Sie die Dielen bereits gekauft oder dürfen wir Ihnen ein Angebot für Dielen und das Spannsystem unterbreiten?
      Mit Bitte um Rückmeldung
      Schöne Grüße, Daniel Döbel

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