Ahorn – Das Holz des Ahornbaumes (Fam. Aceracea) ist durch seine feine Struktur und durch den hellen Farbton etwas Besonderes. Die Qualität des Holzes wird bereits seit Langem unter anderem bei der Herstellung von Möbeln und von Musikinstrumenten geschätzt, wobei das Vollholz wie auch dünnere Schichten als Furnier verwendet werden. Ahornbäume mit Riegelwuchs sind eine Seltenheit. Der wellige Faserverlaufs wird als „Geriegeltes“ Ahornholz zum Bau von Geigenböden verwendet.
Ahorn eignet sich ebenfalls gut als Holz für den Fußbodenbereich. Ahornholz schwindet mäßig, hat ein gutes Stehvermögen und eine hohe Abriebfestigkeit. Als Laubholz zählt der bis zu 40m hohe Ahornbaum zu den Harthölzern. Die Holzhärte von Buche und Eiche wird nicht erreicht. Nach >Brinell< ist Ahornholz jedoch härter als Fichte und Kiefer, die traditionelle als Fußböden seit Jahrhunderten eingebaut werden.
Bei der Herstellung von Holzböden werden als europäische Hölzer der Bergahorn, der Spitzahorn und seltener auch Feldahorn verwendet. Der Bergahorn hat das hellste Holz aller Ahornarten. Der Berg- und Spitzahorn sind als Holz farblich nur schwer voneinander zu unterscheiden. Beim kanadischen Ahorn handelt es sich vorwiegend um den Zuckerahorn, zu dem Sie weitere Infos bald unter: >Ahorn can.< finden.
Ahorn – Fußboden als Holzdiele, Parkett, Fertigparkett und Landhausdiele
Die Entscheidung für einen edlen Ahornboden fällt vorwiegend aufgrund seiner feinen Struktur und der hellen Holzfarbe aus, die auch nach Jahren nicht wesentlich nachdunkelt. Ahornböden gibt es jedoch in vielfältiger Ausführung. Neben astfreien, hellen Sortierungen können Sie den Holzboden auch in markanter oder rustikaler Optik einbauen. Das lebendige Erscheinungsbild weist Farbeinläufe, Strukturunterschiede sowie Äste auf.
Ruhige „Natur“ oder 1 A-Sortierungen sowie rustikale Böden aus der Holzart Ahorn gibt es als Massivholzdielen, als dreischichtige Landhausdielen, als Massivholz-Parkett und als Fertigparkett. Zudem sind noch verschiedene Oberflächenbehandlungen mit Naturöl, Weißöl oder Lack möglich, auf die wir später noch kommen.
Ahornparkett – ältere Fußböden eher Parkett als Holzdiele – Abschleifen möglich
Bei älteren Fußböden aus Ahorn handelt es sich vorwiegend um Parkettböden aus kurzen, schmalen und astfreien Stäben. Was Sie auch rechts im Bild sehen können. Ahornparkett wurde in früherer Zeit entweder als Nagelparkett Stab für Stab auf einem entsprechenden Untergrund genagelt oder als Stabparkett bzw. Mosaikparkett vollflächig geklebt. Diese Verlegeart ist heute bei vielen Parkettlegern üblich.
Ältere Holzdielen aus Ahornholz weisen in der Regel einen honigfarbenen Ton auf. In breiter und langer Ausführung findet man solche Böden seltener. Als Vollholzböden (Parkett oder Diele) können Sie bestens durch Abschleifen und neues Öl als Oberflächenbehandlung aufgearbeitet werden.
Breite Dielen oder schmale, kurze Parkettstäbe – Fußböden aus Ahorn
Durch technische Trocknungsanlagen sind wir heute im Stande fast jede Holzart innerhalb kürzester Zeit auf eine Holzfeuchte zu trocknen, die der rel. Raumluftfeuchtigkeit von 50-60% entspricht. Trocknungsfehler, die beim Ahorn zu optischer Verfärbung führen, können so vermieden werden. Dadurch können heute auch breitere und längere Holzdielen oder Deckfurniere für 1-Stab Landhausdielen in großer Zahl hergestellt werden.
In breiten und langen Massivdielen aus Ahornholz tauchen schon mal schwarze Punktäste und leichte Farbvarianten auf, die das Gesamtbild nur wenig beeinflussen. Sortierungen mit dunkelbraunem Kern und großen Ästen sind auch möglich. Sie sind deutlich lebhafter. Durch die Holzverfärbung ändert sich das optische Erscheinungsbild, was für bestimmt Projekte gewollt ist und auch interessant aussieht.
Empfehlung für Ahorn – Oberfläche für Holzböden mit Öl oder Lack?
Für welche Oberflächenbehandlung soll man sich bei einem Holzfußboden aus Ahorn entscheiden? Welche Empfehlung kann man bei der Behandlung von Holzoberflächen grundsätzlich folgen? Was ist richtige Empfehlung?
Die Ansprüche an die Oberflächenbehandlung sind sehr unterschiedlich. Ein schöner Holzboden soll möglichst lange erhalten bleiben, das steht nicht in Frage. Grundsätzlich muss man bei der Empfehlung für die Oberflächenbehandlung zwischen der Nutzung in privaten Wohnräumen und bei gewerblichen Objekten unterscheiden.
Als natürliches Material hat Holz positive Eigenschaften, die man erhalten sollte. Neben der einmaligen, natürlichen Optik sind es haptische und feuchtigkeitsregulierende Merkmale. Das warme, natürliche Gefühl beim Anfassen und die ausgleichende Wirkung bezüglich der Raumluftfeuchtigkeit bleiben besonders bei Oberflächen mit Naturharzölen erhalten.
Ahorn als ursprünglich fast weißes Holz bekommt im Laufe der Zeit einen warmen, natürlichen Gelbton. Wenn Sie den ursprünglich weißen Charakter erhalten möchten, dann Empfehlen wir die Verwendung von weißpigmentierten Ölen.
Naturharzöl – geölte Fußböden natürlicher als synthetische Lacke
Das weiße Pigment Titandioxid ist lichtecht und sorgt langfristig dafür, dass die anfänglich helle Optik nahezu erhalten bleibt. Zum Pflegen wird eine weißpigmentierte Seife verwendet. Für die Farbveränderung sind Gebrauchspuren und das UV-Licht der Sonne verantwortlich. Zum Schutz vor UV-Strahlung durch Fensterscheiben gibt es spezielle >UV-Schutzfolien<.
Werden Ahornböden, die dauerhaft hell bleiben sollen, mit einem synthetischen Wasserlack auf Kunstharzbasis behandelt, dann sind sie oft ebenfalls mit Weißpigmenten und UV-Blockern ausgestattet. Gegenüber einer geölten Bodenfläche ist beim Fußbodenlack auf Wasserbasis die Oberflächenbehandlung stärker filmbildend. Durch die dickere synthetische Schicht verliert der Boden seine natürliche Eigenschaft, besonders dann, wenn der Bodenlack auch noch ein hohen Glanzgrad hat.
Ahornboden – Naturharzöl oder synthetischer Fußbodenlack auf Wasserbasis
Für den privaten Wohnbereich empfehlen wir die geölte Holzoberfläche. Alterungsprozesse gehören zum Leben dazu. In 10 Jahren ist nichts neu. Durch regelmäßige Pflege mit rückfettenden Pflanzeinseifen und Bodenmilch bleibt die Fläche dauerhaft schön und natürlich.
In gewerblichen Objekten werden Straßenschuhe nicht ausgezogen. Steine, Schmutz, Matsch und Regenwasser stellen für jeden Holzboden eine Herausforderung dar. Besonders beim hellen Ahorn führt das schnell zum vergrauen von Flächen an stark frequentierten Stellen.
Aus dem Grund sollte in diesen Bereichen eher ein filmbildender Fußbodenlack eingesetzt werden. Durch seine Schichtdicke werden Reinigungsintervall auseinandergezogen. Im Falle einer Sanierung muss gegenüber einer geölten Fläche allerdings der gesamte Boden abgeschliffen werden.
Ahornholz – Angebot und Fragen zum Fußboden
Bei Fragen zum Aufbau, zum >Untergrund< oder zur Oberflächenbehandlung von Fußböden aus Ahorn sind wir gerne Ihr Ansprechpartner. Rufen Sie uns bitte an. Hier die Kontaktdaten:
S.g. Team,
ich habe eine Frage:
Kann man Dan Ahorn Fertigparkett (lackiert; 25 Jahre alt) abschleifen (und wieder lackieren) ?
Wie pflegt man dieses Parkett ?
Besten Dank und freundliche Grüße
Adelheid End
Hallo Frau End,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Auch Fertigparkett kann abgeschliffen werden.
Aufgrund der dünnen Nutzschicht muss die Ausführung sorgsam vorgenommen werden, damit die Fürnierschicht in Ihrem Fall aus Ahorn nicht durchgeschliffen wird!
Ich empfehle Ihnen aus dem Grund das Abschleifen einem Profi zu überlassen, der über entsprechende Maschinentechnik verfügt und bereits Erfahrung hat.
Die neue Oberflächenbehandlung sollten Sie mit einem Hartöl auf Natur-Öl Basis vornehmen. Bei geölten Oberflächen ist der Renovierungsaufwand nicht so hoch, wie bei lackierten Holzfußböden, wo zunächst die komplette Lackschicht abgeschliffen werden muss.
Beste Grüße
Daniel Döbel